»Geiz ist Geil« – Ein Zwischenruf
Immer wieder müssen wir Schreiberlinge feststellen, dass unsere eBooks auf Plattformen für umme verscherbelt werden; selbstverständlich ohne unser Wissen oder Einverständnis.
Obwohl das alles absehbar war und längst bekannt ist, macht einem diese unverfrorene Klauerei immer wieder sprachlos und zornig. Seit es eBooks gibt, gibt es dieses dreiste Geschäftsmodell. Musiker haben das schon vor langer Zeit erlebt und hinnehmen müssen.
Ich frage mich, was in Leuten vorgeht, die so wenig Anerkennung für die Arbeit anderer aufbringen? Es ist ja nicht so, dass diese eBooks – und im Speziellen die eBooks von uns Selfpublishern – die Welt kosten. Ganz im Gegenteil. Wer sonst würde wohl für einen Anteil von 50 – 70 % von 0,99 – 4,00 Euro pro Buch gut zwei Jahre arbeiten? Niemand; sag ich jetzt mal spontan.
Und wer schon keine Lust hat, für den maximalen Gegenwert eines Cappuccinos ein Buch legal zu kaufen, hätte immer noch die Möglichkeit, bei kindle unlimited für 0,00 Euro an Bücher zu kommen. Ich lehne dieses Geschäftsmodell von Amazon zwar ab, aber immerhin bleibt dort ein winziger Brosamen bei den Schreibenden hängen.
Es gibt also keinen Grund derart geringschätzig mit der Arbeit von Menschen umzugehen. Aber vielleicht braucht’s ja den Kick des Illegalen. Arme Welt.
Im neuesten Fall einer Kollegin gibt es übrigens ein Bonbon zum Schmunzeln und Anlass für klammheimliche Freude: Die Betreiber dieser speziellen Plattform sind nur auf die Daten der »Kunden« aus … Geschieht ihnen recht.
Christa Lieb ©