Draußen ist es still; so, als halte die Welt den Atem an. Genau der richtige Zeitpunkt für ein Resümee.
Das Jahr ist am Ende seiner Tage müde geworden. Vermutlich beginnt nun schon das Pläneschmieden, das Auflisten guter Vorsätze. All die Dinge, die man so tut, wenn sich Neues anbahnt.
Ich begleite diese letzten Stunden mit gemischten Gefühlen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich kaum erwarten, dass es endlich geht. Zu oft hat es mich auf dem falschen Fuß erwischt, mir gezeigt, dass Träume und Wünsche nicht in den Himmel wachsen, das Leben seine eigenen Spielregeln hat … ohne Anspruch auf Nachweis oder Revision. Gleichzeitig hält sich die Vorfreude in Grenzen. Weiß ich doch, dass ich einige Päckchen zwangsläufig mit ins neue Jahr schleppen muss. Nicht immer lässt sich alles punktgenau regeln.
Ich werde das Ende des Jahres im Kreise guter Freunde verbringen; die Bedenken für eine Weile beiseite schieben und hoffen, dass sich das neue Jahr zu etwas Positivem entwickelt … auch was das Schreiben betrifft. Ich wünsche mir, dass Madame Muse ihren ausgedehnten Urlaub bald beendet und Mister Zweifel stattdessen für eine Weile das Weite sucht.
Zum Schluss möchte ich nicht versäumen, allen, die mich in den letzten zwölf Monaten mit ihrer Wertschätzung, Anteilnahme, Hilfe und Aufmunterung begleitet haben, herzlich zu danken. Auf diese guten Attribute baue ich auch im neuen Jahr.
Ich wünsche allen einen fulminanten (friedlichen) Start ins neue Jahr(zehnt).
Christa Lieb