schreib(t)räume

Christa Lieb – Autorin

13. Februar 2024
von Christa Lieb
Keine Kommentare

Beharrlichkeit

Vor genau 20 Jahren habe ich meinen ersten Schreibkurs absolviert. Seit zwanzig Jahren gehört das (Geschichten)Schreiben zu meinem Alltag. Das hört sich respektabel an – finde ich. Die Suche nach dem richtigen Wort, dem passenden Satz, hat mich mit vielen Gleichgesinnten verbunden. Viele habe ich inzwischen wieder aus den Augen verloren, aber mit einigen verbindet mich noch immer das solide Band der gleichen Interessen.

Diejenigen, die meinen Weg schon längere Zeit verfolgen, wissen, dass ich hin und wieder Durchhänger habe, mit dem Schreiben (und seinen Folgen) hadere, zwischen Aufhören und Weitermachen schwanke. In solchen Momenten wärmt es meine Seele ungemein, wenn eine unerwartete Aufmunterung um die Ecke kommt, verbunden mit dem kleinen Hinweis, dass es den meisten KollegInnen so geht. Danke dafür!

Der Winter neigt sich (hoffentlich) dem Ende zu; die Natur steht in den Startlöchern. Ich gehe wieder öfter durch den Garten und freue mich über jeden kleinen Fingerzeig.

Heute habe ich mir an der Natur ein Beispiel genommen und mir mein aktuelles Manuskript vorgenommen. Es ist schon unverantwortlich lange her, dass ich einen Blick darauf geworfen habe. Was soll ich sagen? An den Problemen, die mich am Weiterschreiben gehindert haben, hat sich nichts geändert. Wie auch! Es gibt viele offene Fragen, Ungereimtheiten, einige Protagonisten und Orte sind mir noch zu fremd etc. … Alles, was zum Schreiben eines Romans eben dazugehört. Dank des kleinen Schubses aus dem Rheinland werde ich versuchen, diese Punkte anzugehen.

Ich halte euch/Sie auf dem Laufenden …

Christa Lieb ©

30. Dezember 2023
von Christa Lieb
Keine Kommentare

Ende und Anfang

Die letzten Meter, die Luft ist raus, die Schritte werden langsamer. Bald hat das Jahr 2023 seine Schuldigkeit getan.

Es war ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Und trotz vieler schöner (privater) Begebenheiten, sorgen die Tiefen dafür, dass es bei mir in keiner guten Erinnerung bleiben wird. Zu viele unbegreifliche Dinge sind passiert und ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll und was mich mehr deprimiert. Ist es der ganze Hass, der durchs Land schwappt, die Dummheit vieler Menschen, den braunen Rattenfängern auf den Leim zu gehen, die Weigerung, auch das Gute zu sehen, das Schlechtreden unseres Landes, die gefährlichen Worthülsen, die durch den Medienwald rauschen und die Stimmung zusätzlich vergiften …? Alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Was mich aber am meisten getroffen hat, sind die Vorkommnisse vom 07. Oktober in Israel und der anhaltende Krieg in der Ukraine. Und gerade heute, nach den neuerlichen, massiven Bombenangriffen der letzten Tage, packt mich Wut, weil die Verantwortlichen der freien Welt offenbar noch immer nicht begriffen haben, was dort auf dem Spiel steht. Wie zynisch müssen die hehren Worte und Beteuerungen in den Ohren der gepeinigten Menschen klingen, denen immer weniger Taten folgen. Shame on you!

Und wir? Wir haben gerade Weihnachten, das Fest des Friedens und der Liebe »absolviert«, sitzen satt in der warmen Stube, beklagen unsere »schreckliche« Situation und ballern in wenigen Stunden Millionen in die Luft. Es ist zum Verzweifeln. Und wenn ich ehrlich bin, schwant mir für 2024 nichts Gutes.

Das Schreiben hat 2023 bei mir nur eine geringe Rolle gespielt. Ich weiß nicht, wie es KollegInnen gegangen ist und geht, aber für mich war/ist es selten möglich, mich in heile Welten zu fantasieren, während das ganze Chaos um mich herum meinen Musentempel in dicken Nebel hüllt. Und so bleibt momentan nur die dünne Schnur zu den Kontakten auf Social Media, die mich mit dem Schreiben verbindet. Und auch da ist bei mir eine gewisse Ermüdung eingetreten. X-Twitter ist geflutet von unschönen und ärgerlichen Dingen, bei Mastodon herrscht Langeweile.

Als im Herbst die Befürchtung bestand, dass es Twitter nicht mehr lange geben wird, habe ich mich bei Bluesky registriert und gedacht, mal sehen, wie viele Monate es dauern wird, bis die No-Names einen Zugangscode erhalten werden. War ja ein regelrechter Hype. Doch als in den letzten Wochen diese vor Kurzem noch heiß begehrten Codes unter dem #Ladenhüter angeboten wurden, war ich gespannt, ob und wann etwas passieren wird. Und siehe da, quasi als Weihnachtsgeschenk flatterte ein Zugangscode in mein Postfach. Ich habe ein paar Tage nachgedacht und mich dann registriert — nur registriert — um mich dort mal umzusehen. Tja, viele bekannte Namen, viele Meldungen, die ich zuvor schon bei X oder Mastodon gelesen habe, kurzum, alles wie gehabt. Ob ich dort ein Profil erstelle und Zeit investiere, weiß ich heute noch nicht. Mal sehen …

Trotz all der Widrigkeiten versuche ich meine Gedanken und Wünsche auf das Positive zu lenken und in diesem Sinn wünsche ich allen einen guten Start ins Jahr 2024.

Christa Lieb ©

7. Oktober 2023
von Christa Lieb
Keine Kommentare

Wo seid ihr zu finden, wenn …

… Twitter/X implodiert?

»Vollmond«, Valeska, 9 Jahre © (Acryl auf Leinwand)

Panikmache? Wahrscheinlichkeit? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall herrscht dort ein zunehmend unangenehmes Klima und eine diffuse Aufgeregtheit. Ich frage mich, was dieser egomanische Milliardär im Schilde führt. Er legt eine Menge Geld für ein Unternehmen auf den Tisch, um es anschließend durch dumme Maßnahmen zu ruinieren? Vielleicht werden wir es irgendwann erfahren.

Was sind mögliche Alternativen?

Facebook. Meinen Account habe ich vor einer Weile »schlafengelegt«. Auch weil mir Werbung, Datenklau … die ganze Geschäftsphilosophie und Herr Zuckerberg himself suspekt sind. Leider entkommt man dieser Krake nicht. Schon mein Versuch, WhatsApp zu boykottieren, lief ins Leere, weil alle – wirklich alle – meine Kontakte sich dort tummeln.

Twitter war mein Zufluchtsort, an dem ich viele nette, liebenswerte Menschen kennenlernte und mich wohlgefühlt habe. Die Betonung liegt auf habe. Das Wohlgefühl geht mir mehr und mehr verloren.

Was also tun, wenn X (schon diese Umbenennung ist eine Provokation) untragbar wird? Zurück zu Facebook? Wählen zwischen Pest und Cholera?

Instagram habe ich nie probiert und es zieht mich auch nichts dort hin. Zumal es auch Mister Zuckerberg gehört.

Nachdem Musk Twitter gekauft hat und eine Welle Richtung Mastodon schwappte, habe ich mir dort einen Account angelegt. Für mich persönlich enttäuschend. Gefunden habe ich dort die großen Accounts, die auf allen Plattformen vertreten sind, aber niemanden aus meiner Twitter-Schreib-Bubble. Vielleicht bin ich bei der Suche zu unbedarft. Folge: Ich schaue dort nur sporadisch, meist lustlos, vorbei.

Last, but not least der neue Run: BlueSky. Wird zurzeit gepriesen, wie das neue Heilmittel gegen alle Schlechtigkeit der Welt. Und wenn ich lese, wie viele (auch gestandene) Leute um einen Code für den blauen Himmel »betteln«, kann ich nur den Kopf schütteln. Um Zugang bitten, damit ein Milliardär anschließend meine Daten einsammeln kann? Genau der Typ, der Twitter an Musk verscherbelt hat. Seltsam.

Okay. Jetzt zum Schluss noch einmal die ernstgemeinte Frage: Wo seid ihr zu finden, wenn Twitter/X implodiert?

Christa Lieb ©

2. August 2023
von Christa Lieb
Keine Kommentare

Der Sommer …

Der Sommer …

geht schon in die Schlussrunde. Kaum zu glauben, aber Realität. Einige (auch in meinem Bekanntenkreis) sind nicht sehr zufrieden mit ihm. Ich schon. Wer sich über mäßige Temperaturen und moderaten Regen echauffiert, schaut nicht über den Tellerrand; sieht nicht, was unsägliche Hitzetage – auch in diesem Sommer – anrichten: Wasserknappheit, erschöpfte Menschen und Tiere, Unwetter und riesige Feuer, die Hab und Gut vernichten. Wer will das schon …

Da genieße ich lieber, dass ich ein paar Tage lang nicht mit der Gießkanne durch meinen Garten eilen muss, damit wenigstens die Kübelpflanzen den Sommer überstehen. Und gegen Temperaturen kleiner 25 Grad hilft ein Shirt mit Ärmeln und eine 7/8-Jeans. Für nackte Beine und Spaghettiträger kommen vor dem Herbst sicher noch etliche Tage um die Ecke.

Und ich prophezeie: Dann werden wieder alle über die Hitze stöhnen. Tja, man kann es halt nicht allen recht machen.

Und so ganz nebenbei: Ich betrachte diese durchwachsenen Sommertage als Verschnaufpause vor dem, was uns über kurz oder lang bevorsteht. Denen, die nun feixen, wo denn der Klimawandel bleibe – wie es ein paar ganz »schlaue« (Politiker-)Köpfe tun – sei gesagt: Wir werden uns noch verwundert die Augen reiben … wenn wir unser Verhalten nicht ändern.

Also keep cool und genießt, was ihr habt …

Christa Lieb ©