schreib(t)räume

Christa Lieb – Autorin

11. Juni 2023
von Christa Lieb
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Mittlerweile …

Mittlerweile ist es Sommer geworden. Eine überschwängliche Blütenpracht – allen voran Rosen – verwöhnt meine Sinne. Jeden Tag gehe ich staunend durch den Garten, bleibe stehen, schaue, rieche, zupfe Verblühtes … freue mich einfach nur.

Oft nehme ich mir vor, meinen Laptop zu nehmen, mir ein schattiges Plätzchen zu suchen und zu schreiben. Immer wieder ein schönes Bild vor meinem inneren Auge. Schön und erstrebenswert, aber leider nur ein Bild. Immer wieder kommt mir etwas in die Quere, das mir dann doch wichtiger erscheint. Und so bleibt es beim Wunschdenken.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten, bekümmert mich das aber nicht sonderlich. Mir ist nach vielem Hadern bewusst geworden: Alles hat seine Zeit; auch (und besonders) das Schreiben.

Wenn die Zeit reif ist, werde ich mir ein schattiges Plätzchen suchen, meine Gedanken schweifen lassen, meiner Muse eine Einladung schicken und die passenden Worte finden.

Bis dahin genieße ich die Wunder der Natur. Unbeschwert und voller Freude. Ich wünsche allen einen fabelhaften Sommer.

Christa Lieb ©

24. März 2023
von Christa Lieb
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Fastenzeit: »Welches Opfer bringe ich?«

Während der Fastenzeit nehmen sich viele Menschen verschiedene Dinge vor: keine Süßigkeiten, kein Alkohol, kein Fleisch, Abnehmen, kein usw. Mein Mann und ich haben in diesem Jahr eine besondere Aktion in Angriff genommen: Wir räumen unser »Leben« auf. Oder besser gesagt, wir misten aus. Unglaublich, was sich in Jahrzehnten so ansammelt. Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie besitzt. Eigentlich ist mein Mann ein wahrer Sammler und ich bin sehr stolz auf ihn, dass er sich nun von Dingen trennt, die ihm bisher heilig waren. In Woche Vier nähern wir uns – zumindest was die Kellerräume betrifft – dem Ziel. Aber es liegen noch einige Hügel vor uns, die überwunden werden müssen. Ich fürchte, die Fastenzeit reicht dafür nicht aus.

Und zudem zieht es mich an sonnigen Tagen in den Garten. Auch dort gibt es ja im Frühjahr einiges zu tun. Da hilft ein Kompromiss: morgens Keller, mittags Garten.

Und da der (helle) Tag nur 12 Stunden hat, kommen andere Dinge zu kurz – z. B. das Schreiben. In meinem vorherigen Beitrag habe ich bereits erwähnt, dass ich mich für einen Schreibkurs »Schreiben in der Fastenzeit« angemeldet habe. Zum Glück (bei der derzeitigen Häufung) kommt nur einmal in der Woche eine Aufgabe. Das lässt sich bewältigen und ist eine schöne Ablenkung von lästigen Arbeiten.

Und dann ist da auch noch eine fiese – mittlerweile Jahre anhaltende – Schlafstörung, die ich gerade versuche zu kurieren. Dieses Problem ist lästiger, als alle Keller aufzuräumen und wäre einen weiteren Beitrag wert.

Dieser kurze Einwurf beantwortet u. A. die Frage, warum es gerade so still um mich ist. Danke für die Anteilnahme. Besorgnis ist nicht notwendig. Mir geht es bei (und trotz) all dem ganz gut. Und manchmal genügt einfach ein Blick auf die Frühlingsboten draußen vorm Fenster.

Christa Lieb ©

22. Februar 2023
von Christa Lieb
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Frühlingserwachen

Wenn ich zurzeit durch den Garten schlendere, entdecke ich voller Freude erste Hinweise auf den nahenden Frühling: frische, grüne Knospen, zarte Blüten und Triebe.

Und auch bei mir regt sich etwas. Zu meiner Freude spüre ich wieder ein leichtes Kribbeln, wenn ich ans Schreiben denke. Das war über einige Monate nicht der Fall gewesen. Seit November hat mich kaum etwas an den Schreibtisch gezogen. Mir fehlte die Inspiration, der Sinn, der Mut, die Freude; eigentlich alles, was zum Schreiben dazugehört. Obwohl es mich traurig und ein Stück weit auch hilflos gemacht hat, hatte ich nicht den nötigen Elan, einfach die Datei zu öffnen und meinem Projekt ein paar Sätze hinzuzufügen. Es hat einfach nicht gepasst.

Stattdessen habe ich eine alte Leidenschaft wiederbelebt: Das Stricken. In der schreiblosen Zeit sind einige schöne Dinge entstanden. Das hat mir gutgetan.

Doch jetzt scheint die Zeit gekommen zu sein, meine Prioritäten wieder aufs Schreiben zu lenken. Für den Einstieg habe ich mich auf ein »Schreibexperiment zur Fastenzeit« eingelassen. Und ich werde bei dieser Gelegenheit wieder zu alten Gewohnheiten zurückkehren und überwiegend mit der Hand schreiben (eine Vorgabe der Kursleiterin). Als ich diese Bitte gelesen habe, ist mir bewusst geworden, dass ich bei meinen ersten Romanen immer mit der Hand vorgeschrieben habe; frei von der Leber weg, was mir gerade in den Sinn kam. Dann bin ich dazu übergegangen, immer alles direkt »in Form« zu tippen. Das hat dazu geführt, dass ich bei jedem Wort überlegt, jeden Satz hin und her gewendet habe, bis ich halbwegs zufrieden war. Keine gute Idee, wird mir im Nachhinein bewusst. Nun also zurück zum Handschriftlichen.

Ich bin voll freudiger Erwartung und hoffe, dass dieses Experiment funktioniert.

Christa Lieb ©

1. Januar 2023
von Christa Lieb
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(Armes) Neujahr

Foto:Felix Lieb ©

Das neue Jahr zwingt sich ein Lächeln ins Gesicht. Es schaut argwöhnisch auf das Spektakel. Ob es ahnt, mit was es von der ersten Minute an konfrontiert ist?

Während bei uns Sinn entleert laut krachend Millionen Euro in die Nacht geschossen werden, versetzen nur einige hundert Kilometer entfernt Böller ganz anderer Art die Menschen in Angst und Schrecken. Und beim neuen Jahr wächst schon in den ersten Minuten seiner Existenz die Erkenntnis, dass es der Welt nichts Neues zu bieten hat. Zu schwerwiegend sind die Altlasten, die man ihm hinterlassen hat.

Armes junges Jahr! All die guten Wünsche, Vorsätze, Hoffnungen – sie werden sich wohl nicht erfüllen lassen. Dir sei verziehen; schließlich liegt es nicht in deiner Macht. Du bietest ein unbeschriebenes Blatt an. Es könnte mit all dem Schönen, dass das Leben bereithält, beschrieben werden. Doch leider wird den meisten erst beim nächsten Jahreswechsel bewusst werden, welche Chancen leichtfertig vertan wurden. Und dann setzt – wie jedes Mal – das große Bedauern und Wehklagen an; es werden guten Vorsätze gefasst, die sich wieder nicht erfüllen werden. Weil der Mensch allzu oft schwach ist, den bequemen Weg sucht, nicht bereit ist, die Wahrheit zu erkennen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Armes junges Jahr! Du kannst nichts dafür.

Christa Lieb ©

6. Dezember 2022
von Christa Lieb
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Neuerscheinung/Neuauflage

»Was lange wärt …« Ich gebe zu, mit der Veröffentlichung habe ich mich schwergetan. Es gab in letzter Zeit einfach zu viele Unwägbarkeiten, die mich nicht wirklich optimistisch gestimmt haben. Aber gut. Schließlich habe ich jede Menge Zeit, Hingabe und Herzblut in diesen Roman investiert.

Schon bei der Ersterscheinung 2008 habe ich dieses Buch stiefmütterlich behandelt. Das sollte ihm, nach Überarbeitung und in neuem Gewand, nicht noch einmal widerfahren.

Hier ist er also … meine Roman …

 

 

»Gefrorene Zeiten« – eine bewegende Geschichte um Familie Behrendt, die einen schrecklichen Verlust erleidet und daran zu zerbrechen droht. Erst nach Jahren finden sie die Kraft, sich den Fragen nach Schuld und Vergebung zu stellen.

Taschenbuch bei BoD – eBook bei XinXii.com und anderen gängigen Onlineshops

 

15. November 2022
von Christa Lieb
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»Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust …« (Zitat)

Warum meine Tastatur zurzeit meist den Kürzeren zieht, hat viele Gründe. Im Herbst packt mich die Stricklust. Stricken ist für mich wie eine Art Meditation und mit Geschick und Glück, entsteht etwas Schönes.

Was ich vom Schreiben gerade nicht uneingeschränkt behaupten kann. Da ruckelt es mal wieder ziemlich. Ein weiteres Probleme ist Social Media. Ich habe keine Ahnung, wie es damit weitergeht. Twitter wird gerade – vielleicht zurecht – mächtig niedergeschrieben. Wer weiß, wie lange diese lieb gewonnene Plattform in der jetzigen Art noch funktioniert. Mit den Alternativen kann ich mich (noch) nicht anfreunden. Instagram ist nicht meine Welt. Mastodon (wer hat sich bloß diesen Namen ausgedacht?) ist für mich ein schwarzes Loch bzw. ein Buch mit sieben Siegeln, das mich auch optisch nicht anspricht. Meinen Facebook-Account habe ich deaktiviert. Aber irgendwie/-wo muss man doch auf seine Bücher hinweisen, oder? Und nicht zu vergessen, der Kontakt und Austausch mit SchreibkollegInnen. Besonders das würde mir sehr fehlen.

Es gibt momentan einfach zu viele Dinge, die nicht rund laufen. Noch ein Beispiel: Am Wochenende habe ich entdeckt, dass Amazon bei meinen Taschenbüchern, die bei BoD veröffentlicht wurden, 4,50 Euro Versandkosten berechnet. Keine Ahnung warum. Macht es da überhaupt noch Sinn, Taschenbücher (speziell bei Amazon) anzubieten? Wenn ich mir meine Verkaufsstatistik ansehe, eher nein.

Es gibt also gerade wenig Anreiz, die Tastatur zu bedienen 😕

Christa Lieb ©

PS: Jetzt habe ich von BoD die Rückmeldung, dass Amazon keine Versandkosten berechnet, sondern die Händler. Also BoD? Egal. Das reduziert den Verkauf jedenfalls enorm.