Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen. Mir scheint, es ist müde von all den Anstrengungen. Und es endet, wie es begonnen hat: Mit unanständig unwinterlichen Temperaturen. All die guten Vorsätze, Wünsche, Erwartungen, die ihm vor zwölf Monaten auf die Schulter geladen wurden, ließen es manchmal außer Atem kommen. Und da war auch noch die Bürde des prognostizierten Weltuntergangs.
Nun, der ist nicht eingetreten, alles ist beim Alten und so muss sich auch das neue Jahr mit diesen „Altlasten“ durch die Zeit lavieren. Heute Nacht wird es losgaloppieren, wie ein junges Fohlen; befeuert von unzähligen lauten Böllerschlägen und beflügelt von traumhaft schönen Glitzerfontänen. Nach und nach wird es den Ernst des Lebens kennenlernen und am Ende die Last des Alters spüren – wie alle seine Vorgänger zuvor. Muten wir ihm nicht zu viel zu, dem neuen Jahr. Erwarten wir nicht allzu viele Wunder.
Mögen allen Wesen glücklich sein
Mögen sie frei sein von Leid
und den Ursachen des Leidens
Mögen sie niemals getrennt sein
von der großen Glückseligkeit,
die jenseits von Sorgen ist
Mögen sie Gleichmut bewahren
und an die Gleichheit glauben
von allem was lebt
Buddha