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Christa Lieb – Autorin

Einblicke

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Foto: chrilie

Fortsetzung. Seit Anfang Februar hat sich nichts geändert …

Juchu. Freitag. Freier Tag. Viel Zeit zum … Ja, was nur? Stattdessen sitze ich (wieder) an meinem Schreibtisch und schaue gedankenverloren aus dem Fenster. Meine Kreativität macht Pause. Noch bin ich ruhig. Die Erfahrung des letzten Herbstes, als ich schier verzweifeln wollte, weil mir nichts gelang, und ich dann, nach einem wohltuenden Ortswechsel, meinen Roman in Windeseile, wie mir schien, fertig schrieb, hat mich gelehrt, geduldig zu sein.

Fertig. Das sollte Stolz, Zufriedenheit, Euphorie auslösen. Weit gefehlt. Mich hemmt es, so scheint mir. Immer und immer wieder lese ich die gesamten dreihundert Seiten. Manchmal bin ich ganz atemlos und dann wieder plagen mich große Zweifel. Dauert es nicht zu lange, bis die Dinge ins Rollen kommen? Ist die ganze Vorgeschichte relevant und wichtig für den Leser? Sind die Übergänge nicht zu abrupt? Sollte ich noch fiesere Dinge geschehen lassen? Dann rufe ich mir ins Bewusstsein, dass ich keinen Thriller sondern einen Kriminalroman geschrieben habe. Da muss das Blut nicht von jeder Seite triefen. Da darf es auch menscheln. Aber, höre ich da meinen Kritiker sagen, spannend muss es trotzdem sein, sonst laufen dir die Leser schon nach dem zweiten Kapitel davon; kriegen gar nicht mehr mit, wie die Geschichte Fahrt auf nimmt.

Ich renne zum Bücherregal, ziehe einen Kriminalroman nach dem anderen heraus und beginne zu lesen. Rufe mir den einen oder anderen Krimi aus dem Fernsehen ins Gedächtnis. Und stelle fest, alle habe eine gewisse Vorlaufzeit, bis es ordentlich zur Sache geht. Na ja, nicht ganz. Wenn ich an die Skandinavien-Krimis denke … da ist es nicht so. Aber die mag ich auch nicht besonders. Zu böse, zu blutrünstig, zu viele Kommissare mit Depression. Das ist nicht mein Ding. Weder beim Sehen, Lesen noch beim Schreiben. Und ich habe manchmal den Eindruck, dass sich diese Autoren auf Teufel komm raus mit schrecklichen Geschehnissen übertrumpfen wollen.

Was mich noch bekümmert? Ich habe noch keine wirklich zündende Idee für einen neuen Roman. Gut, denke ich, fünf Romane in acht Jahren ist nicht sooo schlecht. Aber wirklich trösten tut mich das nicht. Die Idee, meine vielen Kurzgeschichten in Buchform zu bringen, befriedigt mich nicht wirklich. Das hatte ich mir für den Moment vorgenommen, wenn mir für einen Roman die Ideen ausgehen. Ist es schon so weit? Das will ich nicht akzeptieren. Noch nicht. Ich habe noch Pläne … Also los, komm in die Puschen. Streng deinen Grips an und beginne … mit einem neuen Roman. Ja. Das sollte ich wirklich tun …

Wieder schaue ich aus dem Fenster. Es hat sich nicht wirklich etwas geändert.  Tristesse, kein Sonnenstrahl bahnt sich den Weg durch die graue Wolkendecke. Gegenüber steht ein kleines Mädchen am Fenster, streichelt eine Katze, beobachtet die Kinder, die vor dem Haus einem Ball nachjagen. Warum rennt sie nicht mit ihnen los? Ein Mann geht auf und ab, schaut in jeden Garten. Was sucht er dort …

Ich sehe schon, man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. Dann klappt es auch mit einem neuen Roman … Hoffentlich …

chrilie

 

Autor: Christa Lieb

 

Ein Kommentar

  1. Gemach gemach es wird !!!!!

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