Warten …
auf das fertige Buch. Das war schon immer eine Herausforderung für mich. Gut, dachte ich, lies endlich mal wieder. Und bei der Gelegenheit kannst du doch mal ebooks kaufen. Richtige, von einem großen Verlag herausgebrachte. Auch um zu sehen, ob es sich lohnt, dafür nahezu den selben Preis zu zahlen, wie für die Printausgabe. Und nachdem ich immer wieder über Klagen stolpere, Selfpublisher würden in erster Linie Schrott verbreiten, der vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt, habe ich mir also drei Bücher heruntergeladen und mich mit meinem iPad voller Vorfreude an einen ruhigen Ort verzogen.
Ohne Frage, die Geschichten waren spannend und gut geschrieben. Aber. Ja, genau, ein großes ABER steht jetzt im Raum. Beim ersten Fehler habe ich noch gedacht: Na gut, jeder übersieht mal was. Als ich aber ein System entdeckte, bei dem das ck stets als kk auftauchte, dann auch noch fehlende Leerzeichen zwischen Wörtern, wahllos eingeschobene Leerzeilen und abstruse Trennungen auftauchten, war ich doch ziemlich verärgert.
So, so, dachte ich. Uns „kleinen“ Schreiberlingen hält man penetrant jeden Fehler unter die Nase, spricht uns generell die Fähigkeit des Schreibens ab, gibt uns die Schuld am Untergang des Abendlandes, pardon, der Verlagswelt und dann bietet ein großer Verlag Bücher als ebooks an, die weit entfernt von perfekt sind. Das ist nicht in Ordnung. Um es milde auszudrücken.
Ich werde also in Zukunft toleranter mit mir umgehen, sollte ich einen Fehler in meinen Büchern entdecken. Und die Verlage werden nicht umhinkommen, auch die ebooks sorgfältiger zu bearbeiten. Die Leserschaft wird es ihnen danken und Preise zahlen, die viele eh für überhöht halten.
chrilie