Zeeland – Impressionen
Was mir als erstes auffällt, ist die Entschleunigung. Das Leben hier kommt mir wie aus der Zeit gefallen vor. Kein Rempeln, kein Hupen … alles nimmt gelassen seinen Lauf.
Nur einer hat es eilig: Der Wind. Stürmisch kommt er daher, zerrt ungeduldig am Geäst, wirbelt welke Blätter durch die Luft, bringt Frisuren durcheinander, lässt am Strand feine Sandkörnchen auf der Haut pieken, wie Nadeln; zaubert eine dünne Sandkruste auf meine Lippen.
Apropos Strand. Zeeland, ein Flecken Erde, dem Wasser abgetrotzt, gönnt sich einen ausufernd großen Sandstrand, gesäumt von einem mal stürmischen, mal gnädig gestimmten Meer.
Ich schaue auf eine nahezu kitschig schöne Idylle: Möwen segeln vor blauem Himmel, grasbewachsene Dünen, Muscheln in allen Formen und Farben, Wellen im Kreislauf der Gezeiten … Das volle Programm.
Während ich in der Sonne sitze, durch schmale Gassen laufe, mit allen Sinnen genieße, merke ich, wie ich ruhig werde. Die Hektik der vergangenen Wochen, vom Winde verweht. Dieses Gefühl der Gelassenheit möchte ich gerne in die kommende Zeit retten. Ob es mir gelingt?
Auf Wiedersehen, Zeeland. Ich komme ganz sicher mal wieder vorbei.
chrilie 06/2013