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Christa Lieb – Autorin

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Foto chrilie

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Empfindungen eines Sommertages

Werde ich mir also die Ratschläge all der klugen Leute mal zu Herzen nehmen:

– Sie müssen schreiben, schreiben, schreiben – täglich
– Suchen Sie sich einen ruhigen, schönen „Kraftplatz“
– Schreiben Sie – ohne Korrektur – einfach drauf los
– usw. usw. usw.

Schön. Fang ich also an.

Ich sitze an einem wunderschönen, ruhigen Kraftplatz. Er liegt noch im Schatten. Wasser plätschert, Vögel zwitschern, Ruhe. Nur ab und zu rauscht entfernt ein Auto vorbei. Mein Auge sieht viele schöne Dinge. Üppiges Grün, wundervolle Rosenblüten, filigrane Schmetterlinge und über allem ein wolkenloser, blauer Himmel. All das, was mein Auge sieht, öffnet mir das Herz, belebt meine Sinne. Und trotzdem …

… will es mit dem Schreiben nicht klappen. „Aber du schreibst doch gerade“, sage ich mir. „Ja, schon. Aber nicht das, was ich gerne schreiben würde: Eine neue Geschichte.“

Nun ja. Eigentlich kenne ich diesen Zustand schon zu genüge. Ein Projekt ist abgeschlossen. Der Schlusspunkt gesetzt. Die Energie verbraucht. Schon jedes Mal kam danach diese tiefe, unproduktive Leere, dieses Gefühl, der Kopf ist in Watte gehüllt und der Gedanke “ich werde nie mehr ein Buch schreiben können” macht sich breit. Und stets haben sich diese Nebel gelichtet, habe ich Kraft gesammelt und mich an die Arbeit gemacht. Doch dieses Mal hat die Sache einen Haken. Dieses Mal liegt kein Konzept auf dem Tisch und wartet auf Vollendung. Dieses Mal ist unter all den Überlegungen keine wirklich brauchbare Idee. Und diese Tatsache wirft Fragen auf.

War’s das? Hab ich mein Pulver verschossen? Und wenn es so wäre, wen würde das interessieren? Wenige, muss ich mir eingestehen. Und auch diese Tatsache ist eine Wahrheit, die mich jetzt nicht voller Elan an die Tastatur treibt.

Ja, mein Sohn. Ich weiß. Pro-mo-tion ist das Zauberwort. Nur, ich habe keine Ahnung, wie das geht. Ich tue mir verdammt schwer damit, den Finger zu heben und „Hallo, liebe Leute, seht her, hier sind meine lesenswerten Geschichten“ zu rufen. Ja, es sind schöne Geschichten, die ich da erzähle. Um so trauriger macht es mich, dass sie ein so unbeachtetes Dasein fristen (auch weil ich von Promotion nichts verstehe).

Mein Sohn, du hast mir alle erdenklichen Pfade eröffnet: Website, Blog, Facebook, Twitter, ebooks … Jedes Mal habe ich riesige Erwartungen aufgebaut, bei jedem Projekt auf Reaktionen gelauert, wie die Schlange aufs Kaninchen. Meine Ahas waren nicht Ausdruck von Staunen, sondern von Ernüchterung. Immer wieder. Und immer wieder erklärst du mir dann mit deinen unnachahmlich sachlichen Worten, woran es liegt. Machst mir klar, dass es für die Millionen User, die sich da in der virtuellen Welt tummeln, keinen Anlass gibt, mir ihre Aufmerksamkeit zu schenken, weil sie schlichtweg nicht wissen, dass es mich gibt.

Ich bin ja nicht allein mit diesem Problem mangelnder Sichtbarkeit. Aber eine ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse hat mich noch nicht bewogen, am großen (finanziellen) Rad zu drehen und teuere Dienstleistungen zu kaufen. Also muss ich wohl damit leben, dass meine Bücher, auch wenn sie gut sind, in der großen Masse untergehen.

Oder ich muss endlich einige der wirklich guten Ratschläge des gerade gelesenen empfehlenswerten (und noch dazu kostenlosen) Ratgebers von XinXii.de – Download unter http://www.xinxii.de/gd_cms.php?page=buchmarketing umsetzen. Vielleicht kann ich meinen persönlichen Administrator zur Umsetzung von München hierher locken 😉

chrilie

 

Autor: Christa Lieb

 

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