Ich hatte in den vergangenen zwei Wochen einen wirklich guten Lauf. Lücken, die mir sehr lange Bauchschmerzen bereitet, mich geradezu in eine Blockade getrieben hatten, konnte ich endlich füllen. Ich war zufrieden und zuversichtlich. Bis … Ja, bis ich gegen einen gefassten Vorsatz verstieß und mir »gute« Ratschläge einiger der zahlreichen Schreib-experten zu Gemüte führte. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, genau das vorläufig zu vermeiden. Aber warum denn?, fragen sich jetzt sicher einige, man bekommt kostenlose, gute Tipps, kann so Fehler vermeiden bzw. klar erkennen. Alles richtig. Aber man bekommt leider viel zu oft noch etwas gratis geliefert: Verunsicherung.
Es gibt tolle SchreibkollegenInnen, die relevante Themen einfühlsam ansprechen und dabei auch eigene Schwächen benennen. Man sitzt da, liest, nickt, realisiert, auch andere haben das eine oder andere Problem. Für deren Beiträge bin ich stets dankbar, sind sie doch ein Ansporn für mich, die Datei aufzurufen und weiter zu schreiben.
Aber es gibt auch Tipps von Experten, nach deren Lektüre ich am liebsten alles in den Papierkorb schmeißen möchte. Im Stile einer verbalen Schnellfeuerwaffe nehmen sie die Kreativität unter Beschuss … Und manchmal treffen sie diese lebensbedrohlich … Ich habe schon Beiträge gelesen, in denen kein einziger Mut machender Satz vorgekommen ist. Stattdessen wedelt mir ein imaginärer erhobener Zeigefinger vor der Nase herum. »Tu dies nicht … vermeide auf jeden Fall … und wenn du deinen Roman mit diesem Satz beginnst, hast du eh schon verloren …« Ich erspare mir das Aufzählen weiterer Punkte.
Tja, worin mag wohl der Sinn derart vorgetragener Ratschlägen liegen? Nach einer plausiblen Erklärung suche ich schon lange.
Fazit: Nachdem ich zum wiederholten Mal in eine dieser Lesefallen getappt war, kam’s, wie’s kommen musste: Alles, was mich zuvor begeistert hatte, fand ich jetzt wieder … Na ja, ihr wisst schon …
Jetzt heißt es gelassen bleiben und mit Zuversicht nach vorn zu schauen … und endlich den Finger von gewissen Links zu lassen …
Christa Lieb ©
23. Februar 2017 um 20:56
Geh deinen Weg!
Er ist bestimmt schwierig, aber schaue nicht nach rechts oder links.
Es ist der richtige Weg.
Wir gehen mit dir!
1. März 2017 um 09:40
😘 Danke dir, mein treuer Freund …